Das Auftreten von psychischen Störungen ist bei Menschen mit geistiger Behinderung keineswegs „naturgegeben“, sie treten aber wesentlich häufiger auf als bei Nichtbehinderten. Im Alltag bringen sie oft besondere Schwierigkeiten mit sich und lösen immer wieder auch Ärger, Hilflosigkeit, Erschrecken und manchmal auch Reaktionen aus, die ihrerseits das als problematisch erlebte Verhalten verstärken.
Pädagogische Mitarbeiter*innen
Nummer: 24AS497
Akademie für Rehaberufe, Nordring 8 G, 30163 Hannover
Dipl. Psych. Dr. phil. Martha Hänel
Seminarunterlagen, zwei Kaffeepausen (Tee, Kaffee), Mittagsimbiss, Tagungsgetränke (Tee, Kaffee, Wasser), Teilnahmebescheinigung
190 Euro
19.06.2024
19.06.2024
Das Auftreten von psychischen Störungen ist bei Menschen mit geistiger Behinderung keineswegs „naturgegeben“, sie treten aber wesentlich häufiger auf als bei Nichtbehinderten. Im Alltag bringen sie oft besondere Schwierigkeiten mit sich und lösen immer wieder auch Ärger, Hilflosigkeit, Erschrecken und manchmal auch Reaktionen aus, die ihrerseits das als problematisch erlebte Verhalten verstärken.
In dieser Fortbildung soll zum einen ein Grundwissen zur Psychose am Beispiel der Schizophrenie erarbeitet und vertieft werden. Dabei liegt der Fokus auch auf den Besonderheiten, die sich für Menschen mit Intelligenzminderung ergeben, was bedeutet, die Personen auf ihrem jeweiligen Entwicklungsstand zu erkennen und zu verstehen. Dafür ist es notwendig, den Entwicklungsstand des geistig behinderten Menschen einzuschätzen, psychiatrische Symptome von entwicklungsbedingtem Verhalten abzugrenzen, und spezifische Belastungsmomente aus der Biographie und den Lebenswelten als solche zu erkennen. Zum Verstehen der psychischen Störung wird ein Erklärungsansatz der Sozialpsychiatrie vermittelt, und auf die Situation von Menschen mit geistiger Behinderung bezogen.
Vorrangiges Ziel ist die Unterstützung der Handlungsfähigkeit im Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung und psychischen Störungen. Ein wichtiger Bestandteil der Fortbildung ist daher die Reflektion des eigenen Handelns und gegenseitigen Erlebens und der gemeinsamen Beziehungsgestaltung.
Themen:
o Entwicklungspsychologische Grundlagen Was sind psychische Störungen? Differenzierung von „Psychose“ und „Neurose“
o Welche Ursachen / Erklärungsansätze werden diskutiert?
o Exemplarisch wird der Vulnerabilitätsansatz vermittelt
o Psychopharmakologische Behandlungsmöglichkeiten
o Konkrete Auseinandersetzung anhand von Fallbeispielen: wie kann mit der Person umgegangen, wie kann sie verstanden werden, was ist zu tun ...