Zielgruppe:
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Einrichtungen der Behindertenhilfe und Menschen mit Behinderung
Zielsetzung:
Gruppenangebote für Mitbewohner/innen von Menschen mit Behinderung und Demenz selbst planen und durchführen
Inhalt:
Immer mehr Menschen mit geistiger Behinderung in (Wohn-) Einrichtungen der Behindertenhilfe erreichen ein hohes
Lebensalter. Damit verbunden ist auch eine Zunahme von demenziellen Erkrankungen, z. B. der Alzheimer-Demenz.
Mögliche Demenzsymptome wie Vergesslichkeit, Orientierungslosigkeit, Umherwandern oder Aggressionen sind nicht nur für die Personen mit Demenz und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch für die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner sehr belastend.
Die Mitbewohner/innen erleben in ihrem privaten Zuhause durch Demenz entstehende Einschränkungen oder Belastungen und wissen und verstehen meist nicht, warum sich die Person mit Demenz plötzlich so verändert.
Dies führt häufig zu massiven Streitigkeiten und wiederkehrenden Konflikten in der Wohngruppe.
Während es für das Fachpersonal zwar schon Fortbildungen im Bereich Altern/Behinderung/Demenz gibt, war dies für
die Menschen mit Behinderung, die mit jemandem mit Demenz zusammenleben, bisher nicht der Fall.
Regelmäßige Gruppentreffen, in denen den Mitbewohner/innen Informationen zu Demenz und wie sie damit im Wohngruppenalltag umgehen können vermittelt werden, können zu mehr Verständnis mit der erkrankten Person führen.
Konflikte zwischen dem Mitarbeiterteam und den Bewohner/innen oder innerhalb der Bewohnergruppe nehmen ab oder
eskalieren nicht mehr. Die Atmosphäre in der Wohngruppe wird wertschätzender und entspannter.
In dieser dreitägigen Fortbildungsreihe werden anhand eines Konzepts und Materialiensammlung für Mitbewohnerschulungen die grundlegenden Kenntnisse vermittelt, eine eigene Schulung zum Thema Demenz für Mitbewohner/innen von Menschen mit Behinderung und Demenz zu planen und durchzuführen.
Die verwendeten Materialien, praxisnahen Übungen und Spiele werden vorgestellt, eingeübt und ggf. auch erweitert.
Begleitend zu dieser Fortbildungsreihe muss am eigenen Arbeitsstandort eine eigene wöchentliche Bewohnerschulung
durchgeführt werden, welche im Verlauf der Fortbildungsreihe inhaltlich begleitet und reflektiert wird. Am ersten Fortbildungstag dieser Reihe soll die Teilnahme gemeinsam mit einem Mitbewohner oder einer Mitbewohnerin erfolgen, um im Lerntandem Erfahrungen mit Demenz auszutauschen und für die jeweils andere Sichtweise zu sensibilisieren. Der/die Mitbewohner/in soll später am Gruppenangebot teilnehmen und bei der Einladung und Werbung dafür unterstützen
Der zweite und dritte Fortbildungstag dieser Reihe wird nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeboten
und vermittelt weitere Kenntnisse zum Gruppenangebot und Reflexion des eigenen Handelns. Der Verlauf des
Gruppenangebots soll im Rahmen einer Dokumentation festgehalten werden und wird am letzten Fortbildungstag
von jedem Teilnehmenden präsentiert. Für die regelmäßige Teilnahme wird eine Teilnahmebestätigung vergeben,
in welcher alle Themeninhalte detailliert aufgeführt sind.
Wichtig:
• Die Schulung umfasst drei eintägige Kurstermine in einer festen Gruppe.
• Einzelne Kurstermine sind nicht buchbar.
• Der erste Kurstermin findet inklusiv/gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Nutzerinnen und Nutzer
statt.
Die Anmeldung kann nur im Lerntandem Mitarbeiter/in-Nutzer/in erfolgen.
• Der zweite und dritte Kurstermin ist nur für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
• Die eigene Planung, Durchführung und Dokumentation eines Gruppenangebots zu Demenz für Nutzer/Innen der Wohneinrichtungen ist unbedingt erforderlicher Bestandteil dieser Fortbildungsreihe.